Die Hänge im Zellertal oberhalb des Nussbaumweges sind als Pflegezone im Biosphärengebiet Schwäbische Alb ausgewiesen und stehen damit unter Naturschutz!
Es reicht jedoch nicht aus, wenn Parlamente und Behörden viele Gebiete und Einrichtungen unter Naturschutz oder Denkmalschutz stellen, sondern es müssen auch die Mittel zum Erhalt der geschützten Flächen und Objekte zur Verfügung gestellt werden. Nur durch die Änderung des Schutzstatus wird nicht viel erreicht. Wenn man Schutzgebiete ausweist, muss man auch die Finanzierung für den Erhalt dieser Gebiete regeln.
Die Gemeinde Lichtenstein hat sehr viele Flächen als Schutzzonen ausgewiesen – in der Relation zu unserer Größe möglicherweise mehr, als jede andere Gemeinde im Land. Doch ohne Pflege kann man diese Schutzzonen nicht erhalten. Deshalb unterstützen wir als Verein unsere Gemeinde auf diesem Gebiet. Wir wollen damit einen konkreten Beitrag für den Klimaschutz leisten. Dazu machen wir keine ausufernden Demonstrationen, sondern wir legen selbst Hand an, um unsere Umwelt zu verbessern. Wiesen, die gepflegt werden, nehmen erheblich mehr Wasser auf als ungepflegte von Unkraut und Hecken überwucherte Flächen. Artenschutz und Hochwasserschutz funktionieren aber nur, wenn die Wiesen mehr Wasser aufnehmen können und so der Grundwasserspiegel wieder aufgefüllt wird.
Der Vorsitzende des OGV Lichtenstein Alfons Reiske hat mit seinen zahlreichen Helfern das Roden der Hecken an den Hängen am Eingang des Zellertales in Lichtenstein-Unterhausen nun nahezu abgeschlossen. Wir danken allen unseren Helfern für die Unterstützung bei diesem Mammutprojekt ganz herzlich. Wenn Sie die Gegend zwischen dem unteren Weg und dem oberen Weg in Richtung Schützenhaus kennen, sollten Sie diese Wege in den nächsten Wochen einmal entlang gehen. Sie werden die Landschaft nicht wieder erkennen – oder umgekehrt, vielleicht werden Sie die Landschaft gerade deshalb wieder erkennen, weil sie jetzt wieder so aussieht, wie in unserer Schul- und Jugendzeit.
Der OGV Lichtenstein redet nicht nur vom Naturschutz, sondern wir praktizieren ihn. Dichte Dornenhecken, die der Sukzession des Waldes Vorschub leisten und in denen keine Pflanzen und Blumen wachsen, nützen keinem. Nun sind die Dornenhecken weg. Wir haben 15 alte Nussbäume und einige alte Obstbäume freigeschnitten und jetzt warten wir, was im Frühjahr dort wieder alles wächst – von seltenen Wildblumen bis zu Orchideen, die früher hier geblüht haben.
Bei steigenden Temperaturen hilft es nicht, zu jammern und zu klagen, sondern man muss gezielt handeln! Dafür benötigen wir noch mehr Helfer und von der Gesellschaft mehr Anerkennung und Unterstützung für unsere Arbeit im Naturschutz. Wir können das Klima nicht beeinflussen aber wir können unser regionales Kleinklima ändern! Deshalb freuen wir uns auf Menschen, die uns auf unserem Weg begleiten und unterstützen! Werden Sie Mitglied beim OGV Lichtenstein oder unterstützen Sie uns bei unseren Aktionen durch ihren persönlichen Einsatz!
Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein e.V – Alfons Reiske – Vorsitzender
Fotos und Text: Werner Neubrander – E-Mail: neubrander@web.de