Der Nussbaumweg des OGV Lichtenstein wurde im Frühjahr 2018 angelegt. Damals haben wir mit Unterstützung durch das Biosphärengebiet 25 vorgezogene Walnussbäume und 15 Haselnusssträucher gekauft und eingepflanzt. Die 25 Walnussbäume waren damals schon 3 bis 4 Jahre alt und hatten bereits eine Höhe von 1,5 bis 2,5 m. Mit den Wurzelballen wogen diese Bäume bis zu 50 kg und mehr.
Im Bereich unseres Nussbaumweges (NBW) stehen viele alte Nussbäume mit regionalen Sorten. Die Nüsse, die auf diesen Bäumen wachsen, sind meist relativ klein und haben einen großen Schalenanteil. Deshalb hat sich der OGV Lichtenstein auf Nussbaumsorten konzentriert, auf denen relativ große Walnüsse wachsen. In diesem Jahr konnten wir zum ersten Mal Walnüsse in nennenswerten Mengen ernten. Man sagt, dass Walnussbäume erst in einem Alter von 10 oder 15 Jahren größere Mengen von Nüssen tragen – wir stehen also noch ganz am Anfang.
In diesem Jahr haben wir an einigen Bäumen 12 – 15 große Walnüsse gefunden. An zwei Bäumen wuchsen sogar zwischen 30 und 40 große Walnüsse. Wir haben die Nüsse fotografiert, geschält, wieder fotografiert und jetzt trocknen sie. Fotos von unserer Walnussernte mit entsprechenden Sortenhinweisen und Kommentaren haben wir auf unserer Internetseite „nussbaumweg.de“ bei den einzelnen Bäumen hinterlegt.
Obwohl die Nussernte auf dem Nussbaumweg noch ziemlich bescheiden ist, freuen wir uns doch, dass wir mit dem Nussbaumweg auf dem richtigen Weg sind.
Walnussbäume
Von den von uns gepflanzten 25 Walnussbäumen haben wir bis auf einen Baum bis jetzt alle „durchgebracht“. Das hört sich nicht nach einer großen Leistung an, aber Sie wissen, wie trocken die Sommer 2018, 2019 und 2020 waren. Nussbäume blühen relativ spät und sind eigentlich gegen Frost nicht so empfindlich. In diesem Jahr war das Wetter von März bis Juni sehr kalt und hat einigen Obstsorten sehr geschadet.
In den vergangenen Jahren haben wir nur vereinzelte Nüsse an unseren Bäumen gesehen. Dieses Jahr können wir zum ersten Mal über einen gewissen Nussertrag sprechen. Für uns sind Erträge von etwa 10 bis 20 Walnüssen pro Baum schon eine kleine „Sensation“.
Den größten Ertrag haben wir an einem Walnussbaum der Sorte „Weinheimer Walnuss“. Davon haben wir 2 Bäume, die nicht am Hang, sondern unten in der Talsohle nicht weit von einem kleinen Bach stehen. An beiden Bäumen konnten wir jeweils 14 beziehungsweise sogar 36 relativ große Walnüsse ernten.
Ein hervorragendes Ergebnis hatten wir auch bei einem Walnussbaum der Sorte „Adams“. Insgesamt haben wir auf diesem Baum etwa 30 Nüsse gefunden, die alle sehr groß sind. Von dieser Sorte haben wir allerdings nur einen Baum. Im letzten Jahr sind 7 Walnüsse auf diesem Baum gewachsen.
Hier ist die Anzahl an Walnüssen, die wir von den einzelnen Bäumen ernten konnten
Weinheimer Walnuss Baum Nr. W 37 36 große Walnüsse
Walnuss Adams Baum Nr. W 36 30 große Walnüsse
Weinheimer Walnuss Baum Nr. W 39 14 mittelgroße Walnüsse
Walnuss Lara Baum Nr. W 28 10 mittelgroße Walnüsse
Walnuss Lara Baum Nr. W 27 4 mittelgroße Walnüsse
Walnuss Elit Baum Nr. W 32 3 große Walnüsse
Walnuss Sampion Baum Nr. W 33 4 mittelgroße Walnüsse
Regionale Walnusssorten diverse Bäume 5 kleine Walnüsse
Wir kennen nicht die genaue Anzahl an Nüssen, die auf unseren Walnussbäumen und an unseren Haselnusssträuchern gehangen haben. Wir haben jedoch Fotos aus dem Sommer, auf denen Walnüsse und Haselnüsse zu erkennen sind, die jetzt im Herbst verschwunden sind.
Der Nussbaumweg wird von Spaziergängern, Wanderern, Reitern und Hundebesitzern stark frequentiert. Zur Erntezeit sieht man auch immer wieder Leute mit vollen Plastiktüten. Dabei bleiben auch unsere Nussbäume nicht verschont. Wir brauchen unsere Nüsse im Moment nur als Studienobjekte. An einen nennenswerten Ertrag ist noch lange nicht zu denken.
Außerdem verläuft der NBW am Rand des Naturschutzgebietes und stellenweise ist der Waldrand nicht weit entfernt. Eichhörnchen und andere Tiere sichern sich im Moment ihren Wintervorrat. Dazu kommt noch, dass direkt um unsere Bäume hohes Gras steht – und das erleichtert die Suche nach heruntergefallenen Nüssen nicht gerade. Die größten Nussdiebe, die wir bisher völlig unterschätzt haben sind große Raben und Eichelhäher. Die Raben picken in den Baumkronen den grünen Mantel der Walnüsse ab und nehmen dann die Nuss mit. Es fallen immer wieder Teile des grünen Nussmantels herunter – aber fast nie die Nüsse.
Auf die relativ kleinen regionalen Nusssorten bin ich bereits eingegangen. Die Walnüsse von „Adams“ und „Weinheimer Walnuss“ sind im Verhältnis deutlich größer. Rekordhalter bei der Nussgröße auf unserem Nussbaumweg ist aber ein Walnussbaum der Sorte „Elit“. Auf einigen meiner Fotos ist der Unterschied deutlich zu sehen.
Haselnussbüsche
Bei den Haselnüssen ist die Ernte in diesem Jahr in unserer Gegend relativ schlecht. Auch an anderen älteren Büschen in unserer Gemeinde findet man nur wenige Haselnüsse und an den Büschen wachsen die typischen „Würstchen“ – gerade so als wollten die Büsche noch einmal ausschlagen und blühen.
Lichtenstein, 15. Oktober 2021 –
Werner Neubrander – neubrander@web.de
Nussbaumweg des OGV Lichtenstein in Lichtenstein-Unterhausen
Im Zellertal beim Mustergarten des OGV Lichtenstein
Adresse: An der Straße „Im Brett“ – bzw. am Ende der „Rilkestraße“ am Hinweisschild auf den Nussbaumweg