Einer unserer 2018 neu gepflanzten und bereits vorgezogenen 25 Walnussbäume am Nussbaumweg ist leider eingegangen. Da Obstbäume in seinem Umfeld schon vorher eine Pilzkrankheit hatten, ist er möglicherweise ebenfalls von diesem Pilz befallen worden.
Walnussbäume gelten allgemein als robust und sind in der ursprünglichen Form nicht anfällig gegen Krankheiten. Am richtigen Standort sind sie pflegeleicht und nicht anspruchsvoll.
Die bekanntesten Krankheitsformen bei Walnussbäumen sind:
Bakterienbrand
Das Klima nördlich der Alpen ist für Walnussbäume nur in wenigen Gegenden ideal. Lange Trockenperioden und milde Winter ohne Dauerfrost schaden vor allem jungen Walnussbäumen. Feuchte und schwüle Sommer und Winter ohne Dauerfrost fördern den Pilz- und Bakterienbefall. Der bakterielle Walnussbrand verbreitet sich durch feuchten Tau, Nebel und Regen, die dem jungen Pflanzengewebe schaden. Auch durch Regen und Tropfwasser und durch Insekten und Pollen werden Bakterien verbreitet.
Die Bakterien überwintern in den Knospen. Auch in den Früchten und den abgefallenen Blättern können sie den Winter überstehen.



Marssonina
Dabei handelt es sich um einen Pilz, der an dunkelbraunen und eckigen Flecken auf den Blättern zu erkennen ist. Auf der Blattunterseite findet man kleine schwarze Punkte. Auch die Nüsse werden davon befallen. Sie bekommen schwarze Flecken auf der Fruchtschale und fallen vor der Reife vom Baum.
Die Pilzsporen der Marssonina-Krankheit überwintern auf dem heruntergefallenen Laub und den befallenen Fruchthüllen. Bei Regen werden dann die jungen Blätter am Baum infiziert. Durch feuchte Witterung verbreiten sich die Sporen weiter im Baum. Dies sind ideale Bedingungen für den Pilz.
Bei oberflächlicher Betrachtung ähneln sich die beiden Walnusserkrankungen sehr stark. Beide zeigen sich durch braune Flecken, die das Gewebe der Blätter schädigen und zum vorzeitigen Abfall von Blättern und Frucht sorgen. Es bilden sich kleine schwarze Flecken an den Blättern und an den Früchten. Der Bakterienbrand oder die Nussfäule sind für den Menschen nicht gefährlich.
Wie bei allen Krankheiten ist Vorbeugen besser als Heilen. Das heißt, es sollen nur gesunde, robuste Sorten verwendet werden die Wahl des Standortes ist besonders wichtig.
Ein lockerer Kronenaufbau trägt zum schnellen Abtrocknen des Laubes bei. Am besten entfernt man die befallenen Blätter und Früchte und vernichten sie (nicht auf den Kompost heben). Auch abgefallene Blätter und Früchte, die mit dem Pilz infiziert sind, müssen entsorgt werden um mögliche Infektionsherde zu beseitigen.
Andere Schädlinge außer Bakterien und Pilzen sind Maden von Fruchtfliegen und immer neue Krankheiten, die durch den Import exotischer Früchte und Verpackungen eingeschleppt werden.
Walnussfruchtfliege
Ein neuer Schädling ist eine amerikanische Fruchtfliegenart, die mit der bekannten Kirschfruchtfliege verwandt ist. Sie legt ihre Eier auf der grünen Fruchthülle der Walnüsse ab, die Larven fressen das Fruchtfleisch, das sich dann schwarz verfärbt und schleimig wird. Die Nüsse fallen frühzeitig ab und die Frucht im inneren ist meist klein und ungenießbar.



Bekämpfung der Walnussfruchtfliege
Wenn die Larven die Frucht zerfressen haben, lassen sie sich zu Boden fallen und graben sich ein. Dort überwintern sie, um im Sommer zwischen Juli und August als Fliege in den Baum zu fliegen und ihre Eier in die grüne Schale der neuen Früchte zu legen. Genau dann muss man eingreifen und die befallenen Früchte entfernen. Wenn die Fruchtschale trotz Befall durch Walnussfruchtfliegen keine Verfärbungen aufweist, kann man die Nüsse noch essen. Wenn der Befall aber auf der Schale zu erkennen ist, sollte man die Nüsse nicht mehr zu essen
Generelle Maßnahmen zur Vorbeugung vor Krankheiten bei Nussbäumen
Resistente Walnusssorten und einen gut geeigneten Standort auswählen. Rasches Abtrocknen des Laubes verschlechtert die Lebensbedingungen von Pilzen und Bakterien. Deshalb ist ein sonniger, luftiger Standplatz besonders wichtig. Das Laub muss entfernt werden, da der Pilz darin überwintert und im Frühjahr Sporen bildet, die wiederum die jungen Blätter befallen. Eine Behandlung von Nussbäumen mit Fungizid ist im privaten Obstanbau nicht erlaubt. Es kann helfen, wenn man die Krone des Baumer etwas auslichtet.
Wie bei anderen Bäumen besteht auch beim Nussbaum die Gefahr, dass er vom Halimaschpilz oder anderen Fäulen befallen wird. Diese Pilze dringen über Wunden ins Holz ein. Beim Pflanzen muss besonders darauf geachtet werden, dass die Pfahlwurzel nicht verletzt wird. Dickere Wurzeln müssen sauber angeschnitten werden.